Durch die Kombination von Account Based Marketing und Outbound-Strategien können Unternehmen ihre Wunschkunden gezielt ansprechen und erfolgreiche Kundenbeziehungen aufbauen.
Das B2B-Marketing befindet sich in einem ständigen Wandel. Technologien entwickeln sich, Kaufprozesse werden komplexer, und die Zahl der Anbieter wächst kontinuierlich. In dieser dynamischen Welt reicht es längst nicht mehr aus, breite Kampagnen zu fahren und auf Zufallstreffer zu hoffen. Unternehmen, die wirklich wachsen wollen, brauchen einen klaren, fokussierten Ansatz.
Eine der wirksamsten Methoden, um Wunschkunden gezielt zu erreichen, ist die Kombination von Account Based Marketing (ABM) mit Outbound-Strategien. Beide Ansätze haben ihre individuellen Stärken – zusammen entfalten sie ihr volles Potenzial.
1. Account Based Marketing (ABM): Fokussierung auf Qualität statt Quantität
Definition:
ABM ist ein strategischer Ansatz, bei dem Marketing- und Vertriebsteams eng zusammenarbeiten, um eine genau definierte Liste von Zielkunden (Accounts) zu identifizieren und mit personalisierten Kampagnen anzusprechen.
Warum ABM im B2B so wertvoll ist:
- Komplexe Kaufentscheidungen: In B2B-Prozessen sind oft mehrere Stakeholder beteiligt – vom Fachbereich bis zur Geschäftsführung. ABM ermöglicht es, unterschiedliche Entscheider individuell zu adressieren.
- Höhere Conversion-Raten: Durch maßgeschneiderte Inhalte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zielkunde reagiert.
- Effiziente Ressourcennutzung: Statt Marketingbudgets auf Streukampagnen zu verschwenden, werden Investitionen gezielt auf wenige, hochrelevante Accounts gelenkt.
- Langfristige Kundenbeziehungen: Der Fokus liegt nicht nur auf dem Erstabschluss, sondern auch auf dem Ausbau und der Pflege strategisch wichtiger Partnerschaften.
Praktisches Beispiel:
Ein SaaS-Unternehmen identifiziert zehn DAX-Konzerne als Wunschkunden. Anstatt generische Ads zu schalten, erstellt das Marketing-Team personalisierte Whitepaper, die auf die jeweilige Branche zugeschnitten sind. Der Vertrieb ergänzt dies mit individuellen Demos für die Entscheidungsträger.
2. Outbound-Strategien: Moderne Power statt „alte Schule“
Viele verbinden Outbound noch immer mit klassischen Cold Calls oder Massen-E-Mails. Doch richtig eingesetzt, sind Outbound-Strategien alles andere als überholt.
Moderne Outbound-Taktiken:
- Personalisierte E-Mails: Keine Standardtexte, sondern Nachrichten, die auf die aktuelle Situation des Zielaccounts eingehen.
- Social Selling auf LinkedIn: Inhalte teilen, Beiträge kommentieren und gezielte Direktnachrichten an Entscheidungsträger senden.
- Virtual Events & Webinare: Digitale Plattformen nutzen, um Zielkunden wertvolle Inhalte zu bieten und gleichzeitig in direkten Austausch zu treten.
- ABM-Ads: Zielgerichtete Anzeigenkampagnen auf LinkedIn oder im Display-Netzwerk, die nur ausgewählten Unternehmen ausgespielt werden.
Der entscheidende Punkt: Outbound ist kein „Gegensatz“ zu ABM, sondern eine Verstärkung. Während ABM den Rahmen vorgibt (wer soll erreicht werden und mit welcher Botschaft), liefert Outbound die Kanäle, um diese Botschaften gezielt zu platzieren.
3. Die Symbiose: Warum ABM und Outbound zusammengehören
ABM und Outbound sind wie zwei Seiten derselben Medaille:
- ABM bringt Präzision: klare Auswahl der Zielaccounts, personalisierte Inhalte.
- Outbound bringt Reichweite und Schlagkraft: direkte Kontaktaufnahme über verschiedene Kanäle.
Zusammen entsteht ein geschlossenes System:
- Identifikation: Wunschkunden werden definiert.
- Personalisierung: Inhalte und Botschaften werden exakt auf diese Accounts zugeschnitten.
- Ansprache: Outbound-Kanäle bringen die Botschaften zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person.
- Verstärkung: Durch wiederholte, abgestimmte Kontaktpunkte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielkunden reagieren.
Beispiel:
Ein IT-Dienstleister möchte Mittelständler im Maschinenbau gewinnen. Über ABM werden 50 Zielunternehmen ausgewählt. Für diese Accounts werden Case Studies entwickelt. Outbound-Maßnahmen (z. B. LinkedIn Ads, persönliche Einladungen zu Webinaren, Follow-up-E-Mails) sorgen dafür, dass die Botschaft mehrfach sichtbar wird.
4. Schritt-für-Schritt: Integration von Outbound in ABM
Damit die Kombination funktioniert, braucht es eine klare Struktur:
- Analyse und Zielsetzung
- Wer sind die Wunschkunden?
- Welche Pain Points haben sie?
- Welche Ziele verfolgst du (z. B. 5 Neukunden pro Quartal)?
- Personalisierte Inhalte entwickeln
- Whitepaper, Studien, Videos oder Landingpages speziell für einzelne Branchen oder sogar einzelne Accounts.
- Outbound-Kanäle wählen
- Wo sind deine Zielkunden am besten erreichbar?
- LinkedIn für Entscheider, E-Mail für Fachabteilungen, Events für Netzwerker.
- Pilotphase starten
- Kleine Kampagnen testen, Ergebnisse messen und verbessern.
- Skalieren
- Erfolgreiche Formate und Kanäle ausbauen, Prozesse automatisieren.
5. Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
- Zu breites Targeting: Wer versucht, alle gleichzeitig anzusprechen, verliert Fokus. → Besser: kleine, klar definierte Account-Listen.
- Fehlende Abstimmung zwischen Marketing und Vertrieb: ABM funktioniert nur, wenn beide Abteilungen Hand in Hand arbeiten.
- Keine Messung: Ohne KPIs (z. B. Response Rate, Anzahl qualifizierter Meetings) bleibt der Erfolg im Dunkeln.
- Ungeduld: ABM + Outbound ist ein Marathon, kein Sprint. Erfolge kommen oft nach Wochen oder Monaten.
6. Chancen für nachhaltiges B2B-Wachstum
Die Kombination aus ABM und Outbound ist mehr als nur ein kurzfristiger Akquisitionshebel. Sie schafft eine Grundlage für nachhaltiges Wachstum:
- Neue Kunden gewinnen: gezielt die Unternehmen, die wirklich ins Portfolio passen.
- Bestehende Kunden ausbauen: Cross-Selling und Up-Selling durch individuelle Ansprache.
- Markenpositionierung stärken: durch wiederholte, relevante Touchpoints entsteht Vertrauen.
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Langfristig wird so nicht nur der Umsatz gesteigert, sondern auch die Kundenloyalität gefestigt.
Fazit
Die Verbindung von Account Based Marketing und Outbound-Strategien ist eine der wirkungsvollsten Methoden im modernen B2B-Marketing. ABM sorgt für Präzision, Outbound für Reichweite – gemeinsam bilden sie ein starkes Fundament, um Wunschkunden systematisch zu gewinnen.
Wer beide Disziplinen intelligent miteinander verknüpft, profitiert von:
- klarer Zielgruppenfokussierung
- höherer Conversion-Rate
- effizienter Ressourcennutzung
- nachhaltigem Wachstum
Unternehmen, die heute auf diese Kombination setzen, sichern sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil – und bauen Beziehungen zu den Kunden auf, die wirklich zählen.